Saison 2014/2015 Meister Männer Landesliga

Veröffentlicht am Montag, 30. März 2015 21:28
Geschrieben von Thomas Holzapfel

Ausgerechnet im Stadtderby gegen den VfL Herrenberg machte die erste Mannschaft des TSV Kuppingen alles klar: Das Landesligateam um den überragenden Abwehrspieler Josip Huzjak gewann das Spitzenspiel mit 9:4 und sicherte sich in überlegener Manier die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Verbandsklasse. Nach Vorstellung des Kuppinger Managers Werner Schäffer soll dies noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein, die Erfolgsserie soll auch 2015/2016 in der zweithöchsten Spielklasse auf Verbandsebene fortgesetzt werden.

Wenn in den letzten Wochen noch jemand am Kuppinger Titelgewinn in der Landesliga seine geringen Zweifel gehabt hat, dann war es wohl der TSV selbst, der sich allerdings auch bewusst war, dass man ohne Verletzungssorgen und in Stammbesetzung durchaus zum Durchmarsch in die Verbandsklasse befähigt sein würde. Für die (überforderte) Konkurrenz in der Landesliga stand derweil bereits vor dem ersten Spieltag fest, dass der Weg über den Titel nur über das spielstarke Team des TSV Kuppingen führen würde.

Kuppingens Macher Werner Schäffer machte vor der Saison Nägel mit Köpfen. Einzig der seitherige Spitzenspieler Markus Wanek, dessen Sohn Florian und Bastian Schäffer blieben dem Bezirksliga-Meisterteam erhalten. Mit Yavor Andreev wechselte hingegen ein Leistungsträger nach Düsseldorf, auch Christoph Münch (zu Verbandsligist SpVgg Mössingen) und der lange Jahre in der ersten Mannschaft spielende Andreas Wunsch (zum Bezirksklasse-Team des SV Gültlingen) kehrten dem TSV den Rücken zu. Mit dem Kroaten Josip Huzjak und dem Nigerianer Adedapo-Adedeji Akiode, die beide vom Oberligisten VfR Birkmannsweiler den Weg ins Gäu fanden, sowie mit Hassan Hosseini vom Sportbund Stuttgart rüstete der TSV mächtig auf - und legte mit internationalem Flair und starker Qualität den Grundstein für eine sportlich überragende Saison. „Wir hatten in diesem Jahr einfach eine Riesenqualität in der Mannschaft“ antwortet Werner Schäffer auf die Frage nach dem Geheimnis des Erfolgs.

Der Großteil der Mannschaft blieb über die Saison hinweg verletzungsfrei. Erst im Stadtderby am vergangenen Samstag gab es auf der Stirn der Kuppinger Verantwortlichen die eine oder andere Sorgenfalte zu entdecken, nachdem sich „Dapo“ Akiode (Knie) und Eigengewächs Bastian Schäffer (Oberschenkelzerrung) verletzten. Ungeachtet dieser personellen Unwägbarkeiten will man den abschließenden Doppelspieltag am kommenden Wochenende gegen die SpVgg Mössingen II (Freitag, 20 Uhr) und gegen TuS Metzingen (Samstag, 16 Uhr, beide Gemeindehalle) erfolgreich hinter sich bringen. Werner Schäffer: „Dapo und Bastian haben nur eine knappe Woche zur Regenerierung, das könnte knapp werden. Da sich unsere beiden Gegner im Abstiegskampf befinden, wollen wir dort jedoch nicht ungewollt zum Zünglein an der Waage werden“, sagt Schäffer, der in den vergangenen Tagen mit zwei  Neuzugängen während der noch laufenden Runde aufhorchen ließ. Miljenko Radocaj (60) und Davorin Pongrac (41) heißen die Neuen beim TSV. Die beiden Kroaten sind laut Werner Schäffer eher als Ergänzungsspieler eingeplant. Primär soll damit im Saisonendspurt auch der Klassenerhalt der Kreisliga-Zweiten sichergestellt werden, die in der Rückrunde noch sieglos ist und nach einer recht ansehnlichen ersten Saisonhälfte mittlerweile etwas ins Hintertreffen geraten ist. „Wenn alles nach Plan läuft, werden unsere beiden Neuen in der kommenden Saison in der zweiten Mannschaft ans Werk gehen“, sagt Werner Schäffer, der zuletzt eifrig mit der Zusammenstellung des neuen Kaders für die erste Mannschaft beschäftigt war. So richtig in die Karten schauen lassen will sich der Manager allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, wenngleich er definitiv zwei Neuzugänge für das kommende Verbandsklasse-Jahr präsentieren wird. Eines kann Werner Schäffer allerdings versprechen: „Es werden Spieler sein, die seit längerem auf unserer Wunschliste stehen und die sportlich und persönlich eine Bereicherung für unsere erste Mannschaft darstellen werden.  Schließlich wollen wir auch in der kommenden Saison gute Auftritte hinlegen und in der Verbandsklasse möglichst einen Platz unter den ersten Vieren erreichen.“ Spruchreif ist hingegen der Weggang von Markus Wanek. Der ehemalige Plüderhausener bricht nach zwei erfolgreichen Jahren mit einer Gesamtbilanz in den Einzeln von 47:5 Spielen (Bezirksliga und Landesliga) seine Zelte in Kuppingen ab. In puncto Personal werden die Tischtennisfans aus der Region somit noch ein wenig auf die Folter gespannt, wenngleich das Internetforum im Verband gerne frühzeitig das eine oder andere Gerücht in die weite Welt verbreitet. Spätestens am 31. Mai, zum offiziellen Wechseltermin im Verband, müssen alle Unklarheiten beseitigt sein.

Seinem Ziel, das beste Männerteam im Bezirk Böblingen zu stellen, ist Werner Schäffer mit einer herausragenden Landesligasaison wieder einen großen Schritt nähergekommen. Gespannt darf man sein, ob der TSV Kuppingen im kommenden Jahr das einzige Bezirks- und Gäuteam in der Verbandsklasse stellen wird. Dort befindet sich derzeit noch der TTV Gärtringen, der kurz vor Saisonende hofft, den viertletzten Platz beizubehalten, der das Relegationsticket bedeutet. Dieses hat der VfL Herrenberg als Landesliga-Vizemeister (Gruppe 3) bereits in der Tasche. Zusammen mit dem Zweiten der Landesliga-Gruppe 4 geht es im Mai nach dem Modus „Jeder gegen Jeden“ um den noch freien Platz in der Verbandsklasse. Keine Frage, das Gäuderby in der Relegation zwischen den ersten Mannschaften aus Herrenberg und Gärtringen hätte seinen ganz besonderen Charme. Beim TSV Kuppingen kann man sich indes schon jetzt genüsslich zurücklehnen - und mit den Planungen für die vereinsinterne Meisterfeier beginnen.

 

v.l.n.r.: Hassan Hosseini, Bastian Schäffer, Florian Wanek, Markus Wanek, Josip Huzjak, Adedeji-Adedapo Akiode