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Bericht Bezirksmeisterschaften Jugend 2018

Die Bilanz der gastgebenden SpVgg Weil der Stadt bei den diesjährigen Bezirksmeisterschaften liest sich durchaus zufriedenstellend: Mit 164 Teilnehmern erfuhr die Melderesonanz im Vergleich zum Vorjahr noch einmal eine Steigerung, organisatorisch ließ die turniererfahrene Weil der Städter Abteilung keine Wünsche offen und last but not least gab es an den beiden Turniertagen sehenswerten Tischtennissport vom Bezirksnachwuchs zu bestaunen. Eines der erfolgreichsten Talente stellte der SV Leonberg/Eltingen mit der fünffachen Medaillengewinnerin Talia Eksilmez. Nicht nur deshalb verteidigten die Leonberger im Medaillenspiegel ihre Spitzenposition im Bezirk. Den Vogel schoss jedoch die Weil der Städterin Sarah Jocher ab, die gleich sechs Mal auf dem Podest stand.

Cheforganisator Thomas Verleih, zugleich Abteilungsleiter bei der SpVgg Weil der Stadt, zeigte sich am Sonntagabend nach dem zweitägigen Turniermarathon leicht erschöpft, aber dennoch rundherum zufrieden, zumindest was die professionelle Arbeit seines vielköpfigen Teams anging. Neben dem Catering und dem Tischauf- und abbau waren die Weil der Städter auch für die Turnierleitung verantwortlich, wo bei Dominik Verleih, Thomas Läpple, Laurenz Müller und Martin Haug ein Rädchen ins andere griff und sich die langjährige Erfahrung bei der Ausrichtung von Großturnieren positiv bemerkbar machte. Verbesserungspotenzial sah Thomas Verleih einzig bei der Teilnehmerzahl, wobei die Anzahl der Meldungen gegenüber dem Vorjahr noch einmal leicht anstieg. „Enttäuschend ist, dass manche Vereine, die Jugendliche in ihren Reihen haben, gänzlich durch Abwesenheit glänzten“, so Verleih, der dies auch mit Fakten untermauerte. So kamen knapp drei Viertel aller Teilnehmer von den fünf Großvereinen, die am Ende konsequenterweise auch im Medaillenspiegel ganz vorne waren. Die restlichen 44 Nachwuchsspieler wurden von elf weiteren Vereinen gestellt, vierzehn Vereine stellten überhaupt keinen Nachwuchs. Verleih sieht hier Handlungsbedarf:  „Diese Thematik sollten wir am Bezirkstag auf die Tagesordnung setzen.“

 

Zahlreiche Talente nahmen in Weil der Stadt die Gelegenheit wahr und meldeten gleich in verschiedenen Altersklassen. Dies mit der Folge, dass die besten vor allem im Mädchenbereich mehrfach abräumten. Die 13-jährige Talia Eksilmez vom SV Leonberg/Eltingen wurde sowohl Bezirksmeisterin im U 15-Einzel, im U 18-Doppel (mit ihrer Vereinskameradin Sophie von Schwerin) sowie im gemischten U 18-Doppel mit Kevin Höschele (ebenfalls Leonberg/Eltingen) und ergatterte noch zwei weitere Silbermedaillen. Kurios: Konnte sich Eksilmez im Einzelendspiel der U 15-Altersklasse gegen die Weil der Städterin Sarah Jocher durchsetzen, kam es am Folgetag im U 18-Endspiel zu einer Wiederauflage – diesmal mit dem besseren Ende für die gleichaltrige Sarah Jocher, die neben dem Gewinn des U 15-Mixed (mit Lasse Hauser aus Steinenbronn) sowie des U 15-Doppels (mit ihrer Vereinskameradin Mona Brand) noch drei weitere Medaillen in ihre Sammlung aufnahm. Gold, Silber und Bronze gab es für die Sindelfingerin Laura Orda, die im Einzel die U 13-Konkurrenz dominierte (3:0 im Finale gegen Jule Westphal aus Weil der Stadt).

 

Positiv in Szene setzte sich mit Fatme El Haj Ibrahim eine junge Herrenbergerin, die sich im U 11-Einzel in vier Sätzen gegen Sophie von Schwerin durchsetzte. Vor genau einem Jahr bestritt das Tischtennisküken aus dem Gäu seinen ersten Wettkampf im Bezirk, nach vielen Trainingseinheiten und ausgestattet mit einer guten Rückhand konnte sich die Achtjährige nun zum ersten – und sicherlich nicht letzten – Mal die Bezirksmeisterkrone aufsetzen. Überhaupt war der Jubel im Hause El Haj Ibrahim riesengroß. Nicht nur die junge Tochter, auch ihre beiden Brüder Mahmoud (10) und Ahmad (12) wurden Einzel-Bezirksmeister. Mahmoud El Haj Ibrahim, von allen nur „Moudy“ genannt, gewann das U 11-Einzelfinale gegen den ehemaligen Herrenberger und nunmehr Neu-Böblinger Benjamin Lukas glatt in drei Sätzen, sein größerer Bruder wurde Bezirksmeister bei den U 13-Jungs durch einen Viersatzerfolg über den Leonberger Alexander Mehnert.

 

 

 

Zweifacher Bezirksmeister darf sich auch Fabian Haid nennen. Der 13-jährige Leonberger, der bereits mehrfach im Landesliga-Männerteam des SV zum Einsatz kam, marschierte mühelos ins Finale der Königsklasse (U 18). Lediglich einen Satz musste der ungemein sichere Haid im Viertelfinale gegen seinen Vereinskameraden Jan Thomas Kronich abgeben. Der Herrenberger Justin Kühne agierte ähnlich souverän, so dass es zum erwarteten Endspiel der beiden Topgesetzten kam. Mit 11:7, 11:7, 11:13 und 11:6 setzte sich dabei der junge Leonberger verdientermaßen durch. Justin Kühne nahm es gelassen: „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung, auch deshalb, weil ich im Halbfinale gegen den Böblinger Gordon Vogt gewonnen habe, dem ich zuletzt unterlegen war. Es macht mir immer großen Spaß gegen Fabian zu spielen, es gibt tolle Ballwechsel und wir verstehen uns sehr gut. Ich freue mich schon auf das nächste Wochenende, wenn wir mit unseren Vereinen im Landesklasse-Punktspiel aufeinandertreffen.“ Im Vorjahr eingeführt, hat sich auch der B-Wettbewerb bei den Jungen bewährt, der etwas schwächeren Spielern in dieser Altersklasse die Chance auf einen zusätzlichen Bezirksmeistertitel gibt. Hierbei war der Leonberger Jonas Saßenberg erfolgreich. Das Finale gewann er gegen den Gärtringer Felix Laforsch, den er schon in der Vorrundengruppe in Schach hielt.

 

Bezirksmeister bei den Jungen U 15 wurde Maximilian von Löwe (SV Böblingen), der sich mit 11:7, 11:9 und 11:8 gegen Finn Hiemann (VfL Herrenberg) durchsetzte. Die Sieger der jeweiligen Alterskonkurrenz erspielten sich einen persönlichen Platz für die TTVWH-Einzelmeisterschaften, die am 12./13. Januar 2019 in Schnait (Bezirk Rems) zur Austragung kommen.

 

Wie schon im Vorjahr in Sindelfingen gab es in puncto Medaillenausbeute kein Vorbeikommen am SV Leonberg/Eltingen, der mit acht Gold-, sieben Silber- und sechs Bronzemedaillen abermals den Medaillenspiegel anführt, gefolgt vom VfL Herrenberg (6/4/3), der nach einer Goldflaute 2017 nunmehr wieder überaus erfolgreich war. Die drei weiteren Großvereine SpVgg Weil der Stadt (3/4/7), die vor allem den weiblichen Bereich dominierten, sowie VfL Sindelfingen (1/2/3) und SV Böblingen (1/1/8) folgten auf den Plätzen. Insgesamt trugen sich dreizehn der sechzehn teilnehmenden Vereine in den Medaillenspiegel ein.

Für einige der Talente, die in Weil der Stadt beim Aufeinandertreffen der „Bezirks-Nachwuchsstars“ für Furore sorgten, sollte es im Normalfall auch bei den Bezirksmeisterschaften der Aktiven Gelegenheit geben, weitere Wettkampfpraxis zu sammeln. Doch das Turnier, das für den 10. und 11. November anberaumt ist, steht mangels Hallenverfügbarkeit auf der Kippe. Bezirksvorsitzender Andreas Kopp (SV Rohrau): „Leider ist es bisher nicht gelungen, einen Ausrichter zu gewinnen, was natürlich sehr schade ist. So kurzfristig dürfte sich da auch niemand mehr finden, der diese Zweitagesveranstaltung stemmen könnte. Wir müssen nächste Woche im Bezirksausschuss beraten, welche Folgemaßnahmen wir einleiten. Eventuell lässt sich das Turnier noch auf einen späteren Zeitpunkt der Saison verlegen.“

Einzelergebnisse BZM Jugend 2018