Neuerungen zur Saison 2017/2018

Veröffentlicht am Montag, 11. September 2017 21:08
Geschrieben von Thomas Holzapfel

Änderungen im Tischtennissport gab es in den letzten Jahren immer wieder, sei es die Umstellung auf die kurzen Sätze im Jahr 2001, das Verbot der verdeckten Aufschläge ein Jahr später oder das Frischklebeverbot ab September 2008. Derzeit befindet man sich in den Verbandsspielklassen noch in der Übergangsphase vom Zelluloid- zum Plastikball. Dabei wird den Vereinen aktuell noch die Wahl gelassen, was das Material ihrer Bälle bei Heimspielen anbetrifft. Ab der Saison 2019/2020 ist dann aber endgültig Schluss mit Zelluloid. Im November vergangenen Jahres wurde die neue Wettspielordnung des deutschen Tischtennisbundes beschlossen, die zur neuen Saison diverse Veränderungen im Spielbetrieb mit sich bringt.

Der Tischtennisverband Württemberg-Hohenzollern gab sich in diesem Jahr viel Mühe, die Regeländerungen im Rahmen der neuen Wettspielordnung und der zum Teil geänderten Ausführungsbestimmungen unter die Leute zu bringen. So fanden in den fünfzehn Bezirken Informationsveranstaltungen statt und am Ende waren es über 1400 Vereinsvertreter, die mit den neuen Gegebenheiten vertraut gemacht wurden. „Wir wollten den Übergang zum neuen Regelwerk so reibungslos wie möglich gestalten“, sagt Heike Mucha, Vizepräsidentin Wettkampfsport im TTVWH, die sich zusammen mit TTVWH-Sportreferent Wolfgang Laur so lange wie kaum jemand anderes mit der neuen Wettspielordnung beschäftigt hat. Nach dem Motto „Deutschland spielt gemeinsam Tischtennis“ wurde nunmehr sichergestellt, dass bundesweit eine Sprache gesprochen wird, wenn es um das Tischtennis-Reglement geht. Bei den Informationsveranstaltungen war auch der Holzgerlinger Bernd Kaltenbach, Ressortleiter Erwachsenensport im Verband, mit von der Partie. 

Kritisch beäugt wurde bei den Teilnehmern vornehmlich die neue Damen-Regelung (Damen sind in der Herrenaufstellung grundsätzlich keine Stammspieler) und die Möglichkeit, zukünftig in bestimmten Fällen in zwei Vereinen aktiv zu sein. Wolfgang Laur: „Es wird interessant sein, dies zukünftig zu verfolgen und zu sehen, wie oft diese Regelungen angewendet werden. Grundsätzlich muss man jedoch sagen, dass die Vereine mit den diversen Ergänzungsspielern in vielen Bereichen mehr Optionen haben.“

Was hat sich also geändert? Zur neuen Saison muss man sich im Tischtennissport mit neuen Ligennamen vertraut machen. Die höchste Spielklasse im Verband ist weiterhin die Verbandsliga, darunter ist die zweigeteilte Verbandsklasse (Nord und Süd) angesiedelt, nachfolgend die vier Landesliga-Staffeln. Die unterste Verbandsspielklasse war nunmehr seit über vierzig Jahren die Bezirksliga, diese heißt nun Landesklasse. Die Vereine, die in den acht Landesklassen agieren, sind exakt die Vereine, die nach dem bisherigen Ligensystem in der Bezirksliga spielen würden. Die Bezirksliga ist jetzt die höchste Spielklasse auf Bezirksebene (ehemals Bezirksklasse). Das Umdenken in den Köpfen wird eine Weile dauern, aber sie dürfte manchem Spieler gar nicht so ungelegen kommen. Schließlich bringt die Änderung eine sportliche Aufwertung mit sich. Bisherige Bezirksklassespieler sind nun in der Bezirksliga aktiv, Kreisligaspieler in der Bezirksklasse und so weiter. Kurioses Beispiel: Der TSV Steinenbronn ist in diesem Jahr von der Bezirksliga in die Bezirksliga abgestiegen.

Problemlos möglich ist es zukünftig, dass Damen (Verbandsklasse abwärts) in Herrenteams mitspielen – dies als sogenannte weibliche Ergänzungsspieler. Im Detail bedeutet dies:  Qianhong Gotsch aus der Bundesliga darf nicht bei den Böblinger Herren mitspielen, Anja Schuh allerdings schon, da sie in der zweiten Damen-Mannschaft (Landesliga) an Position eins aufgestellt ist. Theoretisch ist es möglich, dass eine „Herren“-Mannschaft zu einem Punktspiel mit sechs Damen antritt – sofern im Vorfeld sechs Damen als Ergänzungsspieler für diese Mannschaft gemeldet wurden. Höherklassige Spielerinnen dürfen jedoch auch in Seniorenmannschaften des Vereins mitwirken.

Grundlegendes ändert sich auch im Nachwuchsbereich: Jugendspieler der drei letzten Jugendjahre können zur neuen Saison bis zu fünf Mal pro Halbrunde im Erwachsenenbereich eingesetzt werden. Außerdem können sie im Mannschaftsspielbetrieb der Jugend und der Erwachsenen für zwei unterschiedliche Vereine an den Start gehen. Dies gilt auch für den Senioren- und Erwachsenenbereich, wo es nunmehr ebenfalls die Möglichkeit einer Zweitspielberechtigung gibt.

Last but not least müssen die Mannschaftsführer in den kommenden Monaten zügiger ihre Ergebnismeldung nach einer erfolgten Partie ins Internet eingeben. Bei Samstagsspielen muss dies 16 Stunden, bei Sonntagsspielen sechs Stunden nach dem festgesetzten Spielbeginn erfolgen (Schnelleingabe). Die vollständige Eingabe des Spielberichts ist spätestens 24 Stunden nach festgelegtem Spielbeginn zu tätigen.