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Saison 2017/2018: Saisonstart im Bezirk Böblingen - die Saisonvorschau

Kaum ein Jahr vergeht, in dem beim Tischtennissport nicht irgendwelche Änderungen in Kraft treten. So auch diesmal, wenn es für die Vereine gilt, sich mit neuen Spielklassennamen im Verbands- und Bezirksumfeld vertraut zu machen, endgültig auf den Plastikball umzusteigen oder mit gemischtgeschlechtlichen Mannschaften ins Rennen zu gehen (siehe nebenstehender Bericht). Ungeachtet dessen wird sich in den nächsten sieben Monaten wieder zeigen, welche Vereine in dieser Saison über Meisterschaft und Aufstieg jubeln dürfen, welche in die Saisonverlängerung in Form der Relegation gehen müssen und welche den bitteren Gang in eine tiefere Liga anzutreten haben. Ein Streifzug durch die 22 Spielklassen der Damen und Herren mit Beteiligung von 125 Mannschaften aus dem hiesigen Bezirk.

FRAUEN

Bundesligist SV Böblingen mit seiner unverwüstlichen Leitwölfin Qianhong Gotsch ist das Aushängeschild des Bezirks, mittlerweile geht es bei der SVB in die 19. Saison im Oberhaus. Ein Beispiel, das seinesgleichen sucht. Noch nicht optimal lief es für die Böblingerinnen bei der Pokalqualifikation, als man sich etwas überraschend dem Zweitligisten TSV Langstadt geschlagen geben musste. Das Pokal-Aus ist bei den Böblinger Verantwortlichen allerdings schon längst abgehakt, die Konzentration gilt uneingeschränkt dem baden-württembergischen Derby beim TV Busenbach (Samstag, 9. September, 18:30 Uhr). Die Badenerinnen überraschten zum Auftakt mit einem 5:5 gegen das ambitionierte, jedoch ersatzgeschwächte Team aus Kolbermoor. Die Böblingerinnen gehen in unveränderter Aufstellung mit Qianhong Gotsch, Rosalia Stähr, Julia Kaim und Theresa Kraft in die neue Saison.  

 

„Das wird ein richtig herausforderndes Jahr in der dritten Liga. Um den Klassenerhalt zu erreichen, muss alles passen“, wirft Sindelfingens Oliver Appelt den Blick auf die kommende Saison des VfL und macht keinen Hehl daraus, dass ihm die Situation in der Liga momentan nicht wirklich schmeckt. „Die Konkurrenz hat mächtig aufgerüstet.“ Appelt weiß, wovon er spricht. Verbandskonkurrent TTG Süßen hat mit der ehemaligen Busenbacher Erstligaspielerin Katharina Sabo eine neue Nummer eins im Aufgebot, bei den Bayerinnen vom SV DJK Kolbermoor II ist Katharina Michajlova neu dabei, die im Vorjahr noch beim TuS Bad Driburg in der ersten Liga spielte. Andere Mannschaften wie die Neckarsulmer Sportunion oder der TTC Langweid, erster Gegner des VfL am 9. September, dürften sowieso nicht in Reichweite sein. So sind die Sindelfingerinnen zusammen mit dem befreundeten TV Hofstetten die einzigen Teams, die sich personell nicht verstärkten. Beim VfL freut man sich indes, dass Nathalie Richter nach ihrem einjährigen Auslandsaufenthalt in Ghana wieder zur Verfügung steht. Die 25-jährige hat nach ihrer Rückkehr nunmehr die ersten Trainingseinheiten hinter sich gebracht und will recht schnell wieder an ihre letztjährige Form anknüpfen. Bedingt durch die Tatsache, dass VfL-Nummer eins Xu Yanhua nicht alle Spiele bestreiten wird, wird Nathalie Richter neben ihrer offiziellen Rolle als Stammspielerin des Regionalligateams recht häufig auch im Drittligateam zum Einsatz kommen. „Ich hab Nathalie in der letzten Saison wirklich vermisst“, gibt Oliver Appelt zu, „mit ihrem Kampfgeist und ihrer professionellen Einstellung ist sie sehr wertvoll für den Verein. Zudem ist sie eine hervorragende Doppelspielerin.“ Neben der langjährigen Böblinger Bundesligaspielerin Xu Yanhua stehen beim VfL I zudem Defensivkünstlerin Jasmin Lorenz, Melanie Strese und die 18-jährige Hannah Sauter im Aufgebot. „Hannah hat sich den Stammplatz in der ersten Mannschaft redlich verdient“, sagt Appelt. Auch im vierten Jahr ihrer Zugehörigkeit zur dritten Liga wollen die Sindelfinger nun den Klassenerhalt schaffen. Um dies zu erreichen, sollten zumindest zwei Teams schlechter abschneiden. Der Spielleiter wollte es so, dass der VfL mit drei Auswärtspartien in die Saison startet, danach folgen fünf Heimspiele in Serie. Premiere vor eigenem Publikum ist am 21. Oktober gegen den BSC Rapid Chemnitz.

Mit Überraschungs-Aufsteiger TTV Gärtringen hat die zweite Mannschaft des VfL Sindelfingen in der Regionalliga Südwest nunmehr Gesellschaft aus dem eigenen Bezirk bekommen. Die Sindelfingerinnen hoffen im zweiten Jahr nach dem Aufstieg, recht schnell in ruhiges Fahrwasser zu geraten. Diesbezüglich zeigt sich Oliver Appelt recht optimistisch: „Unser Routinier Maria Schuller wird wieder einsteigen und für eine Festigung im Team sorgen. Zusammen mit Nathalie Richter, Natalie Bacher und Uschi Kohn stellen wir für die neue Saison ein schlagkräftiges Team.“ Lobende Worte hat der Coach für die 51-jährige Uschi Kohn übrig, die im letzten Jahr immer einsprang, wenn Not an der Frau war – auch in der dritten Liga. „Auf Uschi kann man immer zählen, das schätze ich sehr“, sagt Oliver Appelt. Wie im Vorjahr soll zumindest wieder Platz sieben in der Regionalliga Südwest herausspringen. Am 10. September werden beim TTC Mülheim-Urmitz/Bhf die ersten Ballwechsel absolviert, Heimpremiere ist am 22. Oktober gegen den übermächtigen TSV Betzingen. Am 12. November steigt das Bezirksderby gegen Aufsteiger TTV Gärtringen, der in der Regionalliga bislang unbekanntes Terrain betritt. Und von den Experten in den unterschiedlichen Internetforen als Absteiger Nummer eins eingestuft wird. „Was kann uns schon passieren? Sollte das Abenteuer Regionalliga nicht von Erfolg gekrönt sein, haben wir zumindest die Sicherheit, in der darauffolgenden Saison wieder in der Oberliga spielen zu können“, sagt Spielführerin Silvia Kuhnle-Hartmann, die sich mit ihren Teamkolleginen Andrea Schödel, Katja Stierle, Jennifer Gakstatter und Sandra Koberstein auf das Abenteuer freut. Am 17. September geht’s los in Baiersbronn mit der Auswärtspartie bei Oberliga-Meister SSV Schönmünzach, gegen den man zuletzt gute Ergebnisse erzielte.

Die zweite Mannschaft des TTV Gärtringen ist einziges Bezirksmitglied in der Verbandsklasse und sollte in der Lage sein, einen Großteil der Konkurrenz hinter sich zu lassen. Viel wird auch davon abhängen, inwieweit es Kapitän Sandra Jörke gelingen wird, zu den wichtigen Spielen in bestmöglicher Aufstellung anzutreten. Verletzungsbedingt kann Britta Koch in der Auftaktpartie (16. September gegen Deuchelried) vermutlich nicht mitspielen. Neben Jörke und Koch stehen Heike Seyboth, Sylke Gärtner, Christiane Lay, Dorothea Ziegler und Sonja Gotsch im Kader.

Wie im Vorjahr starten mit dem VfL Sindelfingen III, der SV Böblingen II und Tischtennis Schönbuch drei Teams aus dem hiesigen Bezirk in der Landesliga. Die Sindelfingerinnen waren zuletzt zwar Meister, mit dem existierenden Personal machte ein Verbleib in der ursprünglichen Klasse mehr Sinn. In der Aufstellung Elke Philipp, Olivia Pfadenhauer, Bettina Gaa, Sarah Zeitter und Bettina Haboic dürfte dennoch erneut ein Spitzenplatz drin sein. Für die Schönbuch-Damen mit der jungen Margaux Riss gilt es zuvorderst, sich nach hinten abzusichern. Die Böblingerinnen mit Rückkehrerin Tamara Papadopoulos hoffen auf eine sorgenfreie Saison, zumal die Möglichkeit besteht, die bundesligaerfahrene Anja Schuh einzusetzen.

 

Ein ausgewogenes Verhältnis von jeweils vier Mannschaften aus den Bezirken Böblingen und Schwarzwald stellt die Landesklasse. Die SpVgg Weil der Stadt, der VfL Sindelfingen IV, der TSV Höfingen und die SpVgg Aidlingen landeten zuletzt auf den Plätzen zwei bis fünf, so dass durchaus damit zu rechnen ist, dass eine der Mannschaften diesmal den Sprung nach oben schafft. Vor allem den Weil der Städter Damen ist dies zuzutrauen, da die ehemalige Bundesligaspielerin Bettina Westphal wieder aktiv zum Schläger greift und die Jugendspielerin Laura Streit das Team bereichert. Aus dem Bezirk Schwarzwald wäre im Titelrennen vor allem der SSV Schönmünzach III mit seinen jungen Spielerinnen zu beachten.  

 

Im Bezirksoberhaus, der Bezirksliga, dürfen erst seit kurzem auch die Teams aus dem Schwarzwald mitwirken. Bester Bezirksvertreter war im letzten Jahr der VfL Herrenberg als Fünfter, nunmehr mischen neben der SpVgg Weil der Stadt II auch wieder die beiden Vorjahres-Absteiger TTV Gärtringen III und SpVgg Renningen mit.

 

MÄNNER

Seit der TSV Kuppingen mit seiner ersten Mannschaft in der Kreisliga spielte, ist viel Zeit vergangen. In der Saison 2009/2010 war es, als sich der TSV mit der errungenen Vizemeisterschaft auf den Weg nach oben machte. Seither blieb kaum mehr ein Stein auf dem anderen. Acht Jahre später geht das Gäuteam nach zwischenzeitlich sechs Aufstiegen in der Oberliga Baden-Württemberg an den Start und ist damit das am höchsten eingestufte Männerteam im Bezirk Böblingen. Nach einem spektakulären Höhenflug mit zuletzt vier Meisterschaften in Serie ist das Gäuteam nunmehr in der höchsten Spielklasse Baden-Württembergs angelangt. Und visiert  dort nach eigenen Aussagen zumindest einen gesicherten Mittelfeldplatz an – und vermutlich darf es gerne auch noch ein bisschen mehr sein. „Unsere Spieler sind total heiß auf die neue Herausforderung“, sagt Manager Werner Schäffer, der sein Team im Vergleich zu den recht turbulenten Vorjahren lediglich an zwei Positionen veränderte. Mit Daniel Hartmann vom Verbandsligisten DJK Sportbund Stuttgart stand der erste Neuzugang bereits zu Beginn dieses Jahres fest, der 23-jährige wird hinter Nemanja Ignjatov und Bojan Veselinovic das mittlere Paarkreuz des TSV verstärken. Werner Schäffer hält große Stücke auf den jungen Spieler und traut ihm durchaus zu, sich mittelfristig zu einem Spitzenakteur in der Oberliga – oder noch höher - zu entwickeln. Thomas Krammer bleibt weiterhin in der „Mitte“, Kapitän Tim Kimmerle rutscht nach hinten. Dort wird er entweder von Goran Kocic oder dem zweiten Neuzugang Craig Gascoyne (siehe separater Bericht) unterstützt. „Im Falle von Krankheiten oder Verletzungen sind wir mit sieben Mann flexibler und können stets gleichwertigen Ersatz stellen“, zeigt sich Werner Schäffer mit der Personalsituation nicht unzufrieden.

Bevor am 30. September mit dem Heimspiel gegen Mitaufsteiger TTC Ketsch das Oberliga-Abenteuer beginnt, werden bei den Kuppingern noch einige Trainingseinheiten absolviert und diverse Schweißtropfen vergossen. „Einige unserer Spieler haben in der Sommerpause auch mal für vier bis sechs Wochen den Schläger bei Seite gelegt“, sagt Schäffer. Für Mitte September wurde unter Leitung von Manuel Winter ein Intensiv-Trainingswochenende anberaumt. Winter ist Co-Trainer des Männer-Bundesligisten ASV Grünwettersbach und konnte durch das gute Kuppinger Verhältnis zu deren Cheftrainer Rade Markovic für die Trainings-Sessions verpflichtet werden.

Geht es nach den Kuppinger Verantwortlichen, stehen die Titelfavoriten in der Oberliga fest. „Der VfR Birkmannsweiler und die SpVgg Gröningen-Satteldorf werden die Meisterschaft unter sich ausmachen“, ist sich Daniel Hartmann ziemlich sicher. Und Werner Schäffer ergänzt: „Danach folgen mit dem TTV Grün-Weiß Ettlingen, dem TB Untertürkheim und uns drei Mannschaften, die in etwa die gleiche Stärke haben.“ In der Auftaktpartie gegen Ketsch streben die Kuppinger einen Sieg an, der Auftrieb für die kommenden Spiele im neuen Umfeld geben soll.     

Recht gut bestückt ist aus Bezirkssicht die Verbandsklasse, der letztjährige Tabellensiebte VfL Sindelfingen bekam mit den Aufsteigern aus Herrenberg und Böblingen zwei Teams mit bekannten Gesichtern an die Seite gestellt. Die Sindelfinger werden von Kennern der Szene zusammen mit dem TTC Ergenzingen als Favorit auf den Titelgewinn eingeschätzt. Die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Verbandsliga kämen den Machern beim VfL durchaus gelegen, was auch Abteilungsleiter Carsten Seeger bestätigt. „Auf Grund der zuletzt positiven Entwicklung unserer jungen Spieler wollen wir nach Möglichkeit aufsteigen, da die Youngsters durchaus das Potenzial haben, höherklassig zu spielen. Und letztendlich auch in die Verbandsliga wollen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, war der VfL nicht untätig. Mit der Verpflichtung von Trainer Momcilo „Moca“ Bojic und dem neuen Spitzenspieler Pawel Piotrowski (vom Badenligisten SpVgg Ottenau) wurden die Weichen für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft gestellt. Carsten Seeger hebt allerdings auch den Zeigefinger: „Nunmehr wurde der Rahmen geschaffen. Es sind aber auch alle in der Pflicht, voll mitzuziehen. Schließlich wird die Saison alles andere als ein Selbstläufer.“ Neben den Ergenzingern dürften die Teams aus Staig, Deuchelried und Ottenbronn zu den härtesten Widersachern gehören. „Ich vermute, es wird im Laufe der Saison viele enge Spiele geben. Auch andere Mannschaften haben sich verstärkt. Wenn wir vom Verletzungspech verschont bleiben, könnte es mit dem Aufstieg klappen.“ Mit einem Doppelspieltag gegen den TTC Ottenbronn (16. September) und die TSG Lindau-Zech (17. September) starten Pawel Piotrowski, Petr Machulka, Sven Stolz, Mika Pickan, Thomas Barth, Patrik Schellhaus und Martin Finkbeiner in die neue Saison.

Die SV Böblingen geht in unveränderter Aufstellung (Hassan Hosseini, Luis Hornstein, Ali Hosseini, Arno Egger, Marcel Manis, Simon Raußmüller und Youngster Christian Köhler) das Verbandsklasse-Abenteuer an, kann auf Grund der neuen Wettspielordnung theoretisch auch auf Rekonvaleszentin Anja Schuh zurückgreifen. Gut möglich, dass sie einmal einspringt, wenn beispielsweise Ali Hosseini aus beruflichen Gründen passen muss. Am 16. September beim letztjährigen Vierten TV Rottenburg wird sich zeigen, ob die SVB konkurrenzfähig ist. Marcel Manis: „Ich hoffe, dass wir mit höherem Trainingsaufwand unsere tolle letzte Saison noch einmal toppen können und den Klassenerhalt schaffen.“

Das gleiche Ziel verfolgt der VfL Herrenberg. Das Gäuteam schnupperte in der Saison 2015/2016 erstmals Verbandsklasse-Luft, doch trotz eines überragenden vorderen Paarkreuzes mit dem Ungarn Tamas Varbeli sowie dem jungen Carlos Dettling (derzeit Sportbund Stuttgart) reichte es nicht zum Erhalt der Liga. Mit den Zugängen Domenico Sanfilippo und Andrew Schönhaar gelang es dem VfL in der Landesliga, diesen Betriebsunfall umgehend wieder wett zu machen. Für Philip Peters, der zu seinem Heimatverein nach Altburg zurückkehrte, gesellte sich Kristian Tomsic hinzu. Tomsic, der zuletzt ein halbes Jahr beim TSV Kuppingen in der Verbandsliga und der Bezirksklasse um Punkte schmetterte, wird zusammen mit Kapitän Max Hering für ein qualitativ gutes mittleres Paarkreuz des VfL sorgen. Spielbetriebsleiter Jochen Kugler: „Da im Vergleich zum letzten Auftritt in der Verbandsklasse nunmehr der absolute Topmann fehlt, soll dies durch mannschaftliche Geschlossenheit ausgeglichen werden.“ Mit dem notwendigen Biss und Kampfeswillen will man im Herrenberger Lager dem Abstiegsgespenst ein Schnippchen schlagen. Beim VfL hat man genügend Zeit, sich auf die neue Saison vorzubereiten, am 7. Oktober steigt die erste Partie gegen den SC Staig II.

Der TTV Gärtringen gehört nach vier Jahren in der Verbandsklasse (bis zur Saison 2014/2015) mittlerweile wieder zum festen Inventar der Landesliga, wo man sich zuletzt auf den sechsten Platz spielte. „Ich denke, mit dem Abstiegskampf werden wir auch diesmal nichts zu tun haben“, sagt Spitzenspieler Tomislav Konjuh bei der Einschätzung der Konkurrenz. Ihm zur Seite stehen Tim Holzapfel, Gerd Jäger, Lutz Wolkober, Wolfgang Barwig und Ullrich Gotsch. Die Titelaspiranten kommen aus dem eigenen Bezirk, die TTG Leonberg/Eltingen mit Neuzugang John Espinoza und vor allem die SpVgg Weil der Stadt mit dem seit vier Jahren im Einzel ungeschlagenen Topmann Levente Szarka werden ganz vorne erwartet. Zumal sich die Keplerstädter mit dem Liebenzeller Markus Walz verstärken konnten.

 

In der ehemaligen Bezirksliga, die nach 45 Jahren nun Landesklasse heißt, stehen bei gleich sechs Vertretern aus dem Bezirk Böblingen regelmäßige Derbys auf der Tagesordnung. Dem Schwarzwälder Topfavoriten SSV Schönmünzach kann am ehesten noch der TSV Kuppingen II das Wasser reichen, der – Bestbesetzung vorausgesetzt – durchaus Landesliga-Potenzial aufweist. Auch der VfL Herrenberg II (mit Neuzugang Damir Stefanac aus Steinenbronn) und die TTG Leonberg/Eltingen II werden in der oberen Tabellenhälfte landen. Die SV Böblingen II, die im Nachgang noch einen freien Platz in dieser Spielklasse ergatterte, dürfte mit dem landesliga-erfahrenen Carsten Nestele und Wiedereinsteiger Eduard Zweifel das Zeug zum Klassenerhalt haben. Durchaus schwieriger wird die Saison für den personell gebeutelten VfL Sindelfingen II, der eine Zeitlang auf Daniel Bacher verzichten muss (Auslandsaufenthalt). Abteilungsleiter Carsten Seeger: „Hier von Woche zu Woche eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen, wird keine leichte logistische Aufgabe.“ Auch  Aufsteiger TTV Gärtringen II steht vor einer herausfordernden Spielzeit, an deren Ende nur dann der Nichtabstieg steht, wenn alle Spieler unverletzt bleiben und zuweilen auch auf die Landesliga-Kräfte zurückgegriffen werden kann.

Die Bezirksliga ist nun das Oberhaus im Bezirk. Auf dem Papier führt in puncto Meisterfrage kein Weg an der SpVgg Weil der Stadt vorbei, doch davon will Abteilungsleiter Thomas Verleih nicht viel wissen: „Das Hauptziel ist in diesem Jahr der Einbau unserer Nachwuchsspieler. Die bewährten Topspieler der letzten Jahre werden sich abwechseln. Zudem fällt Tobias Vosseler wegen eines Kreuzbandrisses in der gesamten Vorrunde aus.“ Insofern dürften auch die Teams aus Herrenberg, Oberjettingen und Steinenbronn vorne mit eingreifen können. Steinenbronns Marc Hauser: „Wir würden uns über einen Platz im vorderen Drittel freuen, was klappen könnte, wenn wir verletzungsfrei durch die Runde kommen.“ Vermutlich mehr als die Hälfte der Liga muss sich nach hinten orientieren, unter anderem der FSV Deufringen oder Aufsteiger TSV Grafenau, der sich aber mit Daniel Ruppert verstärken konnte. Für den SV Rohrau sowie Aufsteiger SpVgg Warmbronn, deren Tischtennisabteilung im kommenden Jahr ihr 50-jähriges Vereinsjubiläum feiert, wird es besonders schwer, sich zu halten.

 

 

Die TTG Leonberg/Eltingen hat gemäß den Rankingwerten die besten Aussichten, in der Bezirksklasse den Titel einzufahren. Am ehesten wird noch der SpVgg Weil der Stadt zugetraut, hier dagegen halten zu können. Aufsteiger SKV Rutesheim wird die Liga ebenfalls bereichern, Absteiger FC/SF Münklingen hat mit dem Ex-Ottenbronner Rolf Häfele nunmehr eine weitere Option. Für die Mötzinger gilt es den Weggang von Günter Hauser (zum TTC Ergenzingen) zu verkraften, laut Pressewart Walther Beck will man „primär danach schauen, schnell die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt einzufahren.“ Eng dürfte es für den SV Rohrau II und die SpVgg Renningen (ohne Thorsten Grosse) werden.

Die SV Böblingen III und der SV Magstadt gehören in der Kreisliga A-Nord zu den ambitionierten Teams. Die Böblinger, weil sie als Absteiger per se vorne einzustufen sind, die Magstadter, weil sie in der vergangenen Saison schon einen der vorderen Plätze belegten. Außenseiterchancen werden der SKV Rutesheim eingeräumt. In der Südgruppe ist mit dem TSV Steinenbronn II zu rechnen, aber auch der VfL Oberjettingen II und der FSV Deufringen II werden bei der Beantwortung der Titelfrage nicht tatenlos zusehen.

Sowohl in den Kreisligen B als auch in den drei Kreisklassen lassen sich die Titelanwärter nur schwerlich prognostizieren, da zuweilen Ersatzgestellungen nach oben das eigene Abschneiden negativ beeinflussen können. Somit gilt für viele Teams die Devise: Gut aus den Startlöchern kommen und versuchen, mit konstanten Leistungen das vorhandene Potenzial abzurufen. Die meisten Männerteams im Bezirk stellt in diesem Jahr die TTG Leonberg/Eltingen (7 Teams) vor dem TTV Gärtringen, der SV Böblingen und der SpVgg Weil der Stadt (jeweils 6) sowie dem VfL Herrenberg, dem VfL Oberjettingen und der SKV Rutesheim (jeweils 5).  

Auch im Seniorenbereich sehen die Aufstellungen oftmals anders aus, als dann tatsächlich gespielt wird, gerade Großvereine können hier aus einem großen Kader von über 40-jährigen die einzusetzenden Spieler auswählen. In der Bezirksliga wurde in den letzten acht Jahren stets der TTV Gärtringen Meister. Der VfL Herrenberg oder die SpVgg Weil der Stadt wollen diese Erfolgsserie stoppen. Die Senioren-Kreisliga stellt mit dem VfL Oberjettingen und dem SV Magstadt die wohl aussichtsreichsten Titelkandidaten.

Datum

Heute ist Donnerstag, 28. März 2024

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