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Aus der Szene / Spielerwechsel 2017

Nichts geht mehr, fristgerecht zum 31. Mai wurden von der Geschäftsstelle des Tischtennisverbands Württemberg-Hohenzollern die Wechselanträge zur neuen Saison 2017/2018 verarbeitet und im Internet veröffentlicht. Wer verstärkt einen anderen Verein? Welche Klubs müssen auf bisherige Leistungsträger verzichten? In diesem Jahr drehte sich das Spielerkarussell – zumindest auf Bezirksebene – etwas langsamer, so waren es 47 Spieler und Spielerinnen (Vorjahr 62) aus dem Aktiven- und Jugendbereich, die den Bezirk Böblingen verlassen, neu hinzukommen oder innerhalb des Bezirks die Trikots wechseln.

Gemäß der neuen Wettspielordnung ist seit diesem Jahr auch eine Zweitspielberechtigung in einem anderen Verein möglich, nämlich dann, wenn man beispielsweise als Nachwuchsspieler oder als Senior in einem anderen Verein spielen möchte. Von dieser Möglichkeit machten beispielsweise die Deufringer Bezirksklasse-Spieler Thomas Bauer und Hans-Peter Pusskeiler Gebrauch, die in der kommenden Saison in einer Seniorenmannschaft der SpVgg Aidlingen an den Start gehen können.

 

Craig Gascoygne, Pawel Piotrowski, John Espinoza – das sind neue Spieler, die in Bezirkskreisen bislang noch niemandem geläufig waren, in den nächsten Monaten aber in ihren jeweiligen Vereinen durchaus für Furore sorgen könnten. Bei Oberliga-Aufsteiger TSV Kuppingen heuerte nunmehr der Wahl-Schwarzwälder Craig Gascoygne an. Der waschechte Brite kann auf Starts bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und Commonwealth Spielen zurückblicken. Dabei ging er bereits für drei Landesverbände an den Start: England, Schottland und Jersey. Zuletzt war Gascoygne von 2006 bis 2016 Nationaltrainer der Jersey Table Tennis Association und damit direkter Nachfolger des ehemaligen baden-württembergischen Landestrainers Martin Ostermann. Jetzt, da der Vertrag in Jersey ausgelaufen ist, hat sich der Vollblut-Tischtennisspieler für einen privaten Neuanfang entschieden und ist zu Freundin Ramona in den Schwarzwald nach Bad Teinach-Zavelstein gezogen. Kuppingens Manager Werner Schäffer: „Wir werden mit Craig in verschiedenen Bereichen im Verein zusammenarbeiten, dabei soll neben dem aktiven Spiel am mittleren oder hinteren Paarkreuz auch auf dem Jugendtraining ein Schwerpunkt liegen.“ Neben Gascoygne verstärkt sich der Oberliga-Aufsteiger mit Daniel Hartmann vom DJK Sportbund Stuttgart (wir berichteten), der mit einem Rating von 2075 Punkten ähnlich stark einzuordnen ist wie Bojan Veselinovic, die aktuelle Nummer zwei beim TSV. Von SportKultur Stuttgart fand Sebastian Bartling (TTR 1706) den Weg ins Gäu, er soll Landesklasse-Aufsteiger TSV Kuppingen II verstärken. Schäffer: „Wollen wir für unsere Herren II in den kommenden zwei Jahren den Weg in die Landesliga schaffen, brauchen wir Spieler wie ihn.“ Nach vier Jahren beim TSV wechselt Florian Wanek zurück zum SV Plüderhausen (Schäffer: „Da liefen die Erwartungen etwas auseinander), zudem nahm Kristian Tomsic recht schnell wieder Abschied. Tomsic: „Es sind überwiegend sportliche Gründe, die mich dazu bewegten, den Verein zu wechseln. Im Oberliga-Team würde ich zukünftig keine Einsätze bekommen. Ich habe die kurze Zeit bei den Kuppingern sehr genossen.“

Tomsic (TTR 1837) schlug nunmehr seine Zelte bei Verbandsklasse-Aufsteiger VfL Herrenberg auf, mit dem er den Klassenerhalt anvisierrt. Durch den Weggang des jungen Philip Peters zu seinem Heimatverein TT Altburg galt es beim VfL, eine Lücke zu schließen. Neu beim VfL sind auch Damir Stefanac (TTR 1673, vom TSV Steinenbronn), Justin Kühne (TTR 1581), der neuer Spitzenspieler im U 18-Team wird, und Yvon Lusseault (TTR 1437, vom VfL Nagold), dessen Söhne bereits seit längerer Zeit in Herrenberg spielen.

 

Während die Herrenberger und auch die SV Böblingen (ohne nennenswerte Personalveränderungen) in der Verbandsklasse gegen den Abstieg kämpfen werden, will der VfL Sindelfingen, zuletzt Tabellensiebter, höher hinaus. „Wir haben uns intensiv auf die Suche nach einer Nummer eins gemacht“, sagt Abteilungsleiter Carsten Seeger, „vor allem deshalb, weil wir unseren starken Eigengewächsen etwas bieten wollen. Unser Kapital ist die eigene Jugend und wir wollen mit unseren Talenten so hoch wie möglich spielen.“ Nach intensiver – und teilweise auch nervenaufreibender – Suche wurden die Sindelfinger Verantwortlichen Anfang Mai fündig. Neue Nummer eins beim VfL wird Pawel Piotroswki (TTR 1997) vom Badenligisten SpVgg Ottenau. Der 21-jährige Student hat zuletzt unter anderem in der ersten polnischen Liga gespielt. Carsten Seeger: „Ich denke, mit Pawel haben wir jemanden gefunden, der gut in unser Gefüge passt.“ Während bei den Frauen in Sindelfingen das Wechselkarussell still stand, gilt es für den VfL des Weiteren, im Männerbereich die Abgänge von Michael Gaa (zur TTG Unterreichenbach-Dennjächt) und Matthias Finkbeiner (TTV Hürth bei Köln) zu verkraften.  

 

Die TTG Leonberg/Eltingen und die SpVgg Weil der Stadt dürften in der kommenden Saison in der Lage sein, in der Landesliga vorne mitzuspielen. Berechtigte Hoffnung gibt es in Leonberg durch den Neuzugang John Espinoza (TTR 1946), der zuletzt bei Badenligist TTC Odenheim aufgestellt war. Der U19-Nationalspieler aus Ecuador soll als Spieler aus einem sozialen Projekt, das junge Spieler bei ihrer Weiterbildung unterstützt, zur TTG kommen. TTG-Trainer Silvan Kurras: „Wir sind noch an finalen Abstimmungen dran, unter anderem mit dem ecuadorianischen Nationverband.“ Auch im Jugendbereich befindet sich die TTG Leonberg/Eltingen weiter auf dem Vormarsch. Die talentierte Talia Eksilmez kommt vom SV Gebersheim, außerdem Elisabeth Kronich vom TSV Heimsheim und die Geschwister Sophie und Cedric von Schwerin vom TSV Höfingen.

Auch Landesligist SpVgg Weil der Stadt hat sich verstärkt. Hinter dem starken Spitzenpaarkreuz mit Levente Szarka und Sven Wirth reiht sich nun der Liebenzeller Markus Walz (TTR 1727) ein. Abteilungsleiter Thomas Verleih: „Mit ihm erwarten wir eine weitere Stabilisierung der ersten Mannschaft, zumal Markus auch ein sehr guter Doppelspieler ist.“ Neu dabei in Weil der Stadt sind auch Thorsten Grosse (TTR 1540, aus Renningen) und Noppenspieler Sven Brodersen (TTR 1501), der beruflich bedingt den Weg aus Gießen nach Weil der Stadt fand. Thomas Henseler (bisher Herren II) wechselt innerhalb des Verbandsgebiets ins Hohenlohische zum SSV Geisselhardt.       

Während sich bei den Landesliga- und Landesklasse-Männern des TTV Gärtringen nichts tat, muss man im weiblichen Bereich zur kommenden Saison Abstriche machen. Mit der Nachwuchs erwartenden Andrea Bamann (zum VfL Dettenhausen), Martina Voges (zurück zum Heimatverein TSV Grafenau) und Sabrina Hohl, die mit ihrer Familie nach Frickenhausen zieht, müssen die Gärtringer drei Abgänge verkraften.  

Weitere interessante Wechsel aus Bezirkssicht: Vom bisherigen Kreisligisten Tischtennis Mötzingen verabschiedete sich der Bezirksvorsitzende Günter Hauser zum TTC Ergenzingen. Daniel Ruppert vom SV Rohrau wechselt bezirksintern zu Kreisliga-Meister TSV Grafenau. Die personell zuletzt arg gebeutelten Münklinger haben mit Rolf Häfele (TTC Ottenbronn) wieder eine Option mehr in ihrer Aufstellung. Bei den TTF Schönaich freut man sich auf Neuzugang Samuel Weinbrenner (TTR 141) und Rückkehrer Alexander Schönhaar.

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Heute ist Freitag, 19. April 2024

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