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Saison 2016/17: Vorrundenabschluss im Bezirk Böblingen / Streifzug durch die Spielklassen

Die tischtennislose Zeit im Bezirk und auf Verbandsebene ist nur von kurzer Dauer. Bereits am 8. Januar starten die Drittligafrauen des VfL Sindelfingen in die Rückrunde, alle weiteren Mannschaften aus dem Bezirk greifen erst an den darauffolgenden Wochenenden wieder ins Punktspielgeschehen ein. Abseits des regulären Punktspielbetriebs gibt es auch am 14./15. Januar wieder Tischtennis satt: die SpVgg Weil der Stadt richtet ihr traditionelles Zweier-Mannschaftsturnier aus, zudem geht es für die Senioren bei den württembergischen Einzelmeisterschaften in Schwenningen um Pokale und Medaillen. Und im Jugendbereich werden in Weinstadt die württembergischen Jahrgangs-Einzelmeister ermittelt. Ungeachtet der anstehenden Turniere lohnt sich ein Blick über die Spielklassen auf Verbands- und Bezirksebene, die für die Rückrunde noch spannende Partien versprechen.

FRAUEN

Nicht zum ersten Mal in der langjährigen Geschichte der Frauen-Bundesliga steht Qianhong Gotsch ganz oben in der Spielerrangliste, was die Erfolge in der Vorrunde angeht. Mit einer sagenhaften 14:2-Bilanz lehrte die 48-jährige Gärtringerin der Konkurrenz von Woche zu Woche das Fürchten, auch aktuelle Nationalspielerinnen wie Sabine Winter oder Petrissa Solja fanden kein Mittel gegen die Defensivkünstlerin. Auch wenn sich das hintere Paarkreuz der Böblingerinnen mit Theresa Kraft und Julia Kaim stetig verbesserte, so reichte es im Oberhaus doch nur zu zwei Saisonsiegen gegen Busenbach und Leipzig. Dem gegenüber standen unter anderem vier recht unglückliche 4:6-Niederlagen, die eine bessere Platzierung verhinderten. Dennoch: Als Siebtplatzierte müssen sich die Böblingerinnen bei normalem Saisonverlauf – und bei nur einem zu ermittelnden Absteiger – vermutlich wenig Sorgen machen.

Hoch erhobenen Hauptes, weil ausgestattet mit einem ausgeglichenen Punktekonto, ging Drittligist VfL Sindelfingen in die kurze Winterpause, die bereits am 8. Januar mit dem Heimspiel gegen den Tabellendritten TTC Weinheim ihr Ende findet. Wäre das Team um Coach Oliver Appelt nicht vom Verletzungspech heimgesucht worden, hätte der VfL wohl bereits jetzt alle Schäfchen im Trockenen. So gilt es in der zweiten Saisonhälfte weiter wachsam zu sein. Xu Yanhua blieb ohne Niederlage, lediglich gegen Chemnitz‘ Hana Valentova ging es über die volle Fünfsatzdistanz. Und beim anfänglichen Sorgenkind Melanie Strese platzte zuletzt der Knoten.

 

Auch beim VfL Sindelfingen II in der Regionalliga Südwest muss man sich angesichts eines gut bestückten Punktekontos (9:7) keine Sorgen machen. Die Entscheidung der Verantwortlichen, den angebotenen freien Platz in der vierthöchsten Liga anzunehmen, hat sich im Nachhinein als richtig erwiesen. Neuzugang Hannah Sauter, die auch bereits in der dritten Liga zum Einsatz kam, erspielte sich mit 11:7 eine starke Hinrundenbilanz. 

Das erfolgreichste Jahr im Gärtringer Frauentischtennis mit vier Aufstiegen wurde von Oberliga-Aufsteiger TTV Gärtringen I in der zweiten Jahreshälfte noch getoppt. Als Neuling „rockte“ das Team um Kapitän Silvia Kuhnle-Hartmann die höchste Spielklasse Baden-Württembergs und erspielte sich bei 10:8 Punkten und Platz vier bereits ein gutes Polster auf die Abstiegsränge. Nach einem etwas holprigen Start ins neue Umfeld wurden vier der letzten fünf Vorrundenspiele gewonnen. Andrea Schödel avancierte mit einer 18:5-Quote zur zweitbesten Spielerin der Liga.

 

Schwerer taten sich hingegen die Gärtringer Frauen II in der Verbandsliga, sie hatten es schwer, sich gegen die spielstarke Konkurrenz zu behaupten. So sprang am Ende lediglich ein Erfolg über Schlusslicht TV Rechberghausen und ein Unentschieden gegen den Sportbund aus Stuttgart heraus. In der Rückrunde wollen sich Sabrina Hohl & Co. aber weiter gut verkaufen.

Weitere gute Platzierungen von der Verbandsklasse bis zur Bezirksliga runden die insgesamt sehr erfolgreiche erste Halbserie der Teams aus dem Bezirk Böblingen in den überregionalen Spielklassen ab. Der TTV Gärtringen III hat als Sechstplatzierter gute Chancen, das erste Jahr in der Verbandsklasse zu überstehen. In der Landesliga bejubelte die Sindelfinger Dritte die Herbstmeisterschaft nach einem Erfolg im Spitzenspiel gegen die TG Schwenningen. Diverse Sorgenfalten sieht man derweil in den Gesichtern der Ligakonkurrenten Tischtennis Schönbuch und SV Böblingen II, die sich im neuen Jahr mächtig strecken müssen, um in der Landesliga zu bleiben. In der Bezirksliga befindet sich die SpVgg Weil der Stadt mit einer starken Petra Brand (15:2) auf Aufstiegskurs.

Als gute Lösung kristallisierte sich der Zusammenschluss der beiden Bezirksklassen Schwarzwald und Böblingen heraus. Statt wie bisher in einer überschaubaren Liga gleich vier Mal den gleichen Gegner zu haben, dürfen sich die Teams nun bezirksübergreifend auf sportliche Art und Weise messen. Zwar scheint die Meisterschaft an das junge Team des SSV Schönmünzach vergeben zu sein, doch erwiesen sich die Mannschaften des VfL Herrenberg (8:6) und der SpVgg Weil der Stadt II (4:10) als Bereicherung für die neuformierte Liga.

 

MÄNNER

Die unumstrittene Nummer eins, was das Männertischtennis im Bezirk angeht, stellt derzeit der TSV Kuppingen. Das in die Verbandsliga aufgestiegene Gäuteam musste zwar im Oktober die erste Pflichtspielniederlage nach ziemlich genau drei Jahren hinnehmen (5:9 in Tuttlingen), befindet sich mit Spitzenspieler Nemanja Ignjatov (13:3-Bilanz) aber auf dem zweiten Platz, der die Qualifikation zur Aufstiegsrunde bedeuten würde. Mit dieser Platzierung will man sich jedoch beim TSV nicht zufrieden geben. Zur Rückrunde wird mit Kristian Tomsic (SSV Reutlingen) das hintere Paarkreuz verstärkt, zudem soll die Ausbeute in den Doppeln verbessert werden.

In der Verbandsklasse machte der VfL Sindelfingen zum Vorrundenabschluss (9:4 gegen den TTC Reutlingen) noch einen wichtigen Sprung ins Mittelfeld, gänzlich aus dem Schneider ist man indes noch nicht. Am eigenen Nachwuchs lag es nicht, dass bislang erst drei Saisonsiege bejubelt werden konnten. Sven Stolz überzeugte am starken vorderen Paarkreuz mit einer 7:8-Bilanz, auch Mika Pickan (9:6) und Thomas Barth (10:5) spielten in der Mitte groß auf.    

 

Fest in der Hand der hiesigen Bezirksvertreter ist die Landesliga. Herbstmeister ist der VfL Herrenberg, der die Abgänge von Tamas Varbeli und Carlos Dettling mit den Neuverpflichtungen Domenico Sanfilippo und Andrew Schönhaar gut kompensieren konnte, ungeschlagen durch die Hinrunde marschierte und die direkte Rückkehr in die Verbandsklasse anvisiert. Hartnäckigste Verfolger sind die SV Böblingen, die mit Luis Hornstein (13:4) ein weiter aufstrebendes Talent in ihren Reihen hat, und die TTG Leonberg/Eltingen mit den spielstarken Neuzugängen Pablo Zapata Cano und Tobias Kiefer. Trotz zufriedenstellender Punkteausbeute kann es für den TTV Gärtringen (11:9) und die SpVgg Weil der Stadt (10:10) noch richtig eng werden, da in der Elferliga sogar der Viertletzte noch in die Abstiegsrunde muss.

 

Mit dem TTC Birkenfeld steht in der Bezirksliga Böblingen/Schwarzwald ein Team an der Spitze, das in gleicher Aufstellung im Vorjahr noch gegen den Abstieg kämpfte. Bester Bezirksvertreter ist der VfL Herrenberg II, der mit Spielbetriebsleiter Jochen Kugler einen Punktegaranten am hinteren Paarkreuz aufbieten kann. Aufsteiger TTG Leonberg/Eltingen II und der VfL Sindelfingen II befinden sich im gesicherten Mittelfeld, für die SV Böblingen II und den nach diversen Abgängen gebeutelten TSV Steinenbronn geht in der Rückrunde der Kampf um den Klassenerhalt weiter.

In der Bezirksklasse spielten der TSV Kuppingen II und die SpVgg Weil der Stadt II bislang eine dominierende Rolle. Beide Teams mussten nur eine Niederlage einstecken und werden die beiden vorderen Plätze unter sich ausmachen. Favorit sind dabei die Kuppinger, die mit ihrer Verbandsliga-Reserve gerne in die Bezirksliga aufsteigen würden. Die Gäukonkurrenten aus Gärtringen und Herrenberg befinden sich mit gebührendem Abstand auf den folgenden Plätzen. Während für Aufsteiger FC/SF Münklingen bereits frühzeitig wieder die Lichter im Bezirksoberhaus auszugehen scheinen, wehren sich vier weitere Teams – mit nur einem Zähler getrennt - gegen den neunten Platz.

Zwei Aufstiegsplätze gibt es in der Kreisliga zu vergeben. Auch wenn der TTV Gärtringen III als Herbstmeister momentan am besten da steht, so wird der Neuling vermutlich am Ende zwei Teams vorbei ziehen lassen müssen, da diverse Leistungsträger nicht mehr spielberechtigt sind. Beste Karten im Titelrennen haben derweil der TSV Grafenau mit Bezirksmeister Ralf Michaelis, der TSV Höfingen und die SpVgg Warmbronn. Für den TSV Steinenbronn II und den SV Rohrau II wird es hingegen eng im Abstiegskampf.

Wie im Vorjahr war auch diesmal Dennis Reichelt vom SV Gebersheim (16:2) der erfolgreichste Spieler in der Kreisklasse A-Nord. Sein Team befindet sich mit 10:8 Punkten aber lediglich im Mittelfeld. Ungeschlagen marschierte die TTG Leonberg/Eltingen durch die erste Saisonhälfte, hier überzeugte das Kollektiv und Kantersiege waren an der Tagesordnung. Am letzten Spieltag im April kommt es zum Topspiel gegen den einzigen Verfolger SpVgg Weil der Stadt II. In der Südgruppe beherrscht erwartungsgemäß die SKV Rutesheim die Szenerie. Bedingt durch die Auflösung der Weissacher Tischtennisabteilung konnten die Rutesheimer personell aufrüsten, Neuzugang Adrian Schwake ist neben dem Maichinger Jürgen Schaible der beste Akteur der Liga.

In der Kreisklasse B-Nord liefern sich die drei Teams aus Will der Stadt IV, Leonberg/Eltingen V und Rutesheim III einen spannenden Dreikampf um den Titel. Der Leonberger Karl Halschke avancierte mit einer 16:1-Bilanz in den Einzeln zum „Spieler der Vorrunde“, gefolgt vom Malmsheimer Behrend Grafenburg. Der Süden der B-Klasse wird beherrscht vom SV Deckenpfronn, der einige Jahre nach seiner Wiederaufnahme des Spielbetriebs zu ungeahnten Höhenflügen ansetzt. SVD-Topmann Oliver Hack war in den Einzeln nicht zu bezwingen (16:0).  

Der TSV Höfingen III in der Nordgruppe, der SV Magstadt II in der Mitte und die Oldies des TTV Gärtringen VI im Süden der Kreisklassen C stehen nach der ersten Saisonhälfte ganz oben in ihren Ligen. Beste Akteure dieser Herbstmeister waren Reiner Weidle (Höfingen), Dr. Hermann Völlinger (Magstadt) und Manfred Gotsch (Gärtringen).

 

In der Senioren-Bezirksklasse schickt sich der VfL Herrenberg an, die jahrelange Dominanz von Serienmeister TTV Gärtringen zu unterbrechen. Das Spitzenspiel entschied der VfL um Teamkapitän Harald Schneider mit 7:2 für sich. Die endgültige Entscheidung um den Titel fällt allerdings voraussichtlich erst am 4. April, wenn es zum Rückspiel kommt. In der Senioren-Kreisliga dürfte der VfL Oberjettingen auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung nicht aufzuhalten sein.

 

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Kurz vor Weihnachten wurden die neuen TTR-Zahlen veröffentlicht, die quartalsweise ermittelt werden und ausschlaggebend für die Reihenfolge der Mannschaftsaufstellungen sowie die Zuteilung der Altersklassen bei Einzelturnieren sind. Die Ranglisten mit den aktuellen Rating-Zahlen stellen sich im Bezirk aktuell wie folgt dar (nur aktive Spieler wurden berücksichtigt):

Die Top 15 der Damen

  1. Qianhong Gotsch (SV Böblingen) 2274 Punkte
  2. Xu Yanhua (VfL Sindelfingen) 2147
  3. Rosalia Stähr (SV Böblingen) 2043
  4. Julia Kaim (SV Böblingen) 2029
  5. Theresa Kraft (SV Böblingen) 2016
  6. Jasmin Lorenz (VfL Sindelfingen) 1896
  7. Melanie Strese (VfL Sindelfingen) 1798
  8. Nathalie Richter (VfL Sindelfingen) 1783
  9. Hannah Sauter (VfL Sindelfingen) 1741
  10. Natalie Bacher (VfL Sindelfingen) 1731
  11. Maria Schuller (VfL Sindelfingen) 1730
  12. Andrea Schödel (TTV Gärtringen) 1694
  13. Alina Frey (VfL Sindelfingen) 1692
  14. Uschi Kohn (VfL Sindelfingen) 1628
  15. Katja Stierle (TTV Gärtringen) 1620

 

Die Top 15 der Herren

  1. Nemanja Ignjatov (TSV Kuppingen) 2182
  2. Levente Szarka (SpVgg Weil der Stadt) 2133
  3. Bojan Veselinovic (TSV Kuppingen) 2056
  4. Thomas Krammer (TSV Kuppingen) 1986
  5. Tim Kimmerle (TSV Kuppingen) 1954
  6. Goran Kocic (TSV Kuppingen) 1928
  7. Ali Hosseini (SV Böblingen) 1906
  8. Sven Wirth (SpVgg Weil der Stadt) 1893
  9. Hassan Hosseini (SV Böblingen) 1881
  10. Petr Machulka (VfL Sindelfingen) 1881
  11. Pablo Zapato Cano (TTG Leonberg/Eltingen) 1878
  12. Sven Stolz (VfL Sindelfingen) 1867
  13. Julian Nüssle (VfL Oberjettingen) 1866
  14. Domenico Sanfilippo (VfL Herrenberg) 1863
  15. Tobias Kiefer (TTG Leonberg/Eltingen) 1862

Datum

Heute ist Donnerstag, 18. April 2024

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