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Aus der Szene / Spielerwechsel 2016

Nichts geht mehr, fristgerecht zum 31. Mai wurden von der Geschäftsstelle des Tischtennisverbands Württemberg-Hohenzollern die Wechselanträge zur neuen Saison 2016/2017 verarbeitet und veröffentlicht. Wer verstärkt einen anderen Verein? Welche Klubs müssen auf bisherige Leistungsträger verzichten? In diesem Jahr drehte sich das Spielerkarussell besonders schnell, so waren es 62 Spieler und Spielerinnen (Vorjahr 47) aus dem Aktiven- und Jugendbereich, die den Bezirk Böblingen verlassen, neu hinzukommen oder innerhalb des Bezirks die Trikots wechseln.

Zum 31. Mai werden in puncto Vereinswechsel alle zuletzt aufkommenden Gerüchte bestätigt oder revidiert, die in den Internetforen und in den Sporthallen lange Zeit die Runde machten. Waren es in den letzten Jahren vornehmlich die Großvereine, die die meisten Zu- und Abgänge zu verzeichnen hatten, so gerieten diesmal auch kleinere Vereine in den Vordergrund. Am Beispiel TSV Weissach in einem negativen Fall. „Nach 51 Jahren mussten wir in Weissach schweren Herzens unsere Tischtennisabteilung auflösen. Der Spielermangel sowohl im Erwachsenen- als auch im Jugendbereich lässt keinen vernünftigen Spielbetrieb mehr zu“, sagt Vorstandsmitglied Markus Hoffmann. Die noch aktiven Spieler des TSV wechseln überwiegend zu den benachbarten Vereinen nach Gebersheim und Rutesheim.

Abgesehen davon gab es in diesem Jahr am meisten Personalbewegung bei der SpVgg Weil der Stadt (sechs Zugänge, drei Abgänge), beim VfL Herrenberg (5/3), beim TTV Gärtringen (4/1), beim VfL Sindelfingen (3/4) sowie bei der SV Böblingen und dem TSV Kuppingen (jeweils 3/1). Was die spielerische Qualität angeht, haben die Kuppinger dabei wieder besondere Akzente gesetzt. Goran Kocic vom badischen ASV Grünwettersbach wurde zuletzt zwar wegen Inaktivität im Ranking heruntergestuft, seinen letzten Punktspieleinsatz hatte er im Mai 2012 in der Männer-Oberliga. Dennoch dürfte er – Wiederaktivierung vorausgesetzt – eine Verstärkung für den Verbandsliga-Aufsteiger TSV Kuppingen darstellen. Bei Bojan Veselinovic zweifelt daran keiner. Er hat im Ranking mehr Punkte aufzuweisen als Thomas Krammer, die bisherige Nummer zwei im Trikot des TSV. Sollten beide Neuzugänge in Stammspielerfunktion zum Einsatz kommen, dürfte das Gäuteam nach zuletzt zahlreichen Aufstiegen auch im Verbandsoberhaus wieder vorne mitspielen. Mit Patrick Hassler vom SV Ettenkirch konnte ein weiterer spielstarker Akteur für die Bezirksklasse-Zweite verpflichtet werden.

Einziger Kuppinger Abgang ist Ali Hosseini, der wieder zur SV Böblingen zurückwechselt und dann mit seinem Bruder Hassan Hosseini das dortige Landesligateam anführt. Ansonsten gesellen sich bei den Böblingern mit dem Aidlinger Phu Mai und Gordon Vogt (TSV Harthausen) zwei Talente im Jugendbereich hinzu, die erfahrene Hamide Zarifian-Arnold spielt zukünftig im Damenteam des VfL Dettenhausen.

Beim VfL Herrenberg wird die halbe Mannschaft, die knapp den Klassenerhalt in der Verbandsklasse verpasste, ausgetauscht. Tamas Varbeli, Herrenbergs Topmann in den letzten vier Jahren, zieht es bekanntlich in die Heimat nach Ungarn zurück, zudem stehen Carlos Dettling (Wechsel zu Regionalligist DJK Sportbund Stuttgart) und Martin Gerlach (pausiert) nicht mehr zur Verfügung. Varbeli und Gerlach finden sich aber noch in der Herrenberger Aufstellung wieder und können theoretisch eingesetzt werden. Um in der Landesliga ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden zu können, wurden Domenico Sanfilippo (vom Verbandsklasse-Team des TTC Ergenzingen) und Andrew Schönhaar, Spitzenspieler von Bezirksligist TSV Steinenbronn engagiert. Weitere Neuzugänge in der Herrenberger Tischtennisabteilung sind Steffen Hinzke (Mötzingen), dessen Sohn bereits beim VfL spielt, und der Jugendspieler Daniel Kopp, der in der ersten U18-Mannschaft Rinor Rexhepi (wechselt zum TTC Reutlingen) ersetzt. Jacqueline Pirk, die aktuell noch in Gärtringen im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes beschäftigt ist, wird wieder in ihrem Heimatverein um Punkte schmettern, den TTV Gärtringen aber weiterhin in der Jugendarbeit unterstützen. Andreas Schuld, Teamkapitän der vierten Mannschaft, zieht es zurück nach Norddeutschland.

Über zwei Rückkehrer und zwei neue Teilzeitkräfte freut man sich beim TTV Gärtringen. Nach fünf erfolgreichen Jahren beim TTC Ergenzingen spielt Ullrich Gotsch nun wieder bei seinem Heimatverein, den er lange Jahre auch als Abteilungsleiter anführte. „Aus beruflichen und familiären Gründen habe ich diesen Entschluss gefasst. Ich hatte in Ergenzingen eine tolle Zeit und gehe mit einem weinenden Auge, freue mich nun aber auch wieder auf die neuen Aufgaben im Verein meines Heimatorts“, begründet Gotsch seinen Wechsel. Nach einjährigem Intermezzo bei Tischtennis Schönbuch wird ab September auch Sylke Gärtner wieder in Gärtringen spielen. Lediglich im Seniorenbereich kommen Alexander Krießbach von Regionalligameister TV Leiselheim und Cornelia Kober (FTV Düsseldorf) zum Einsatz.

Landesliga-Aufsteiger SpVgg Weil der Stadt wird ebenfalls sich mit einem veränderten Gesicht zeigen – und vermutlich eine gute Rolle im neuen Umfeld zeigen. Armin Bozenhardt kommt bezirksintern vom VfL Sindelfingen und wird als Stammspieler wieder mehr Einsätze bestreiten als zuletzt, zudem ergänzt Tobias Vosseler (bisher Tischtennis Mötzingen) das Team um die Topmänner Levente Szarka und Sven Wirth. Thomas Henseler hat es beruflich aus dem Hohenlohischen (SSV Geisselhardt) nach Weil der Stadt verschlagen, er wird die Bezirksklasse-Zweite ergänzen. Bruno Sawall kommt aus Althengstett und mit Hans-Peter Lechler (TTC Tiefenbronn) kehrt ein altbekannter Spieler an die alte Wirkungsstätte zurück. Arno Kethorn (SV Nordhorn) und Nadine Krause (TTC Ottenbronn) wenden sich neuen Vereinen zu.

Überdurchschnittlich gut besetzt sind im kommenden Jahr die Damenteams beim VfL Sindelfingen. Melanie Strese, Sindelfinger Eigengewächs, arbeitet mittlerweile in Esslingen und hat sich nach ihrer Rückkehr aus Belgien wieder ihrem Heimatverein angeschlossen. Mit Melanie Strese schauen die Sindelfinger Damen I weiterhin in eine rosige Drittligazukunft.  Zudem hat bereits vor längerem Hannah Sauter unterschrieben, das große Talent aus Mühringen wird wohl zuerst hauptsächlich im Oberligateam zum Einsatz kommen. Bei den Herren kam Simon Ulmer vom Bezirksklasse-Team der TTF Schönaich hinzu, Simon Günther kehrt hingegen nach Rutesheim zurück und Heiko Hartmann verschlägt es zum SV Rommelsbach in den Bezirk Alb. Die langjährige Jugendtrainerin Myrna Frosch zieht es zum Sportbund Stuttgart in die Landeshauptstadt. 

Mit Tobias Kiefer präsentieren auch die Landesliga-Männer der TTG Leonberg/Eltingen einen neuen Leistungsträger. Kapitän Jürgen Kieser: „Tobias spielte viele Jahre beim DJK Offenburg, wir kennen ihn aus dem Betriebssport. Wir freuen uns, dass er sich dafür entschieden hat, unser Landesligateam bei der TTG zu verstärken.“

Einen gehörigen Aderlass galt es zuletzt beim TSV Steinenbronn zu verkraften. Mit Andrew Schönhaar (VfL Herrenberg) und Tobias Michalik (SV Nabern) fehlt zukünftig das komplette vordere Paarkreuz der Bezirksliga. Tobias Michalik: „Die 17 Jahre in Steinenbronn werde ich nie vergessen. Wir haben zahlreiche epische Duelle absolviert, siegreiche Krimis oder auch schmerzhafte Niederlagen wie in Birkenfeld, als wir vor einer Riesenkulisse nur knapp den Landesligaaufstieg verpassten. Ich danke allen für die tolle, gemeinsame Zeit.“ Da auch Christof Rajendra seine Zelte in Steinenbronn abbricht (er spielt nun beim TSV Stuttgart-Mühlhausen), überlegte man beim TSV, ob man die erste Mannschaft in die Bezirksklasse zurückziehen sollte. Abteilungsleiter Marc Hauser: „Ganz kurzfristig kam dann noch der Wechsel von Andreas Frieß aus Stetten zu Stande. Mit ihm werden wir unser Glück noch einmal in der Bezirksliga versuchen.“

Mit dem SV Deckenpfronn und dem GSV Maichingen erfuhren zwei kleinere Tischtennisabteilungen aus dem Bezirk eine sportliche Aufwertung. Die Deckenpfronner zählen nunmehr auf die Dienste von Uwe Fischer (vom benachbarten SV Gültlingen) und  Ronnie Lang aus Mötzingen, dadurch dürften sie in der kommenden Saison in der Kreisklasse B zu den Titelfavoriten zählen. Die Maichinger können zukünftig auf die Kräfte von Richard Verbeet und Timotehus Jahnke zurückgreifen, die vom maroden TSV Jahn Büsnau in den Böblinger Bezirk übersiedelten.     

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Heute ist Donnerstag, 28. März 2024

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