Saison 2015/2016 Meister Männer Bezirksklasse

Die Tischtennismänner des VfL Oberjettingen befinden sich am Scheideweg. Nach dem 9:1-Erfolg am letzten Spieltag gegen den FSV Deufringen wurde verdientermaßen die Meisterschaft in der Bezirksklasse unter Dach und Fach gebracht. Dennoch sieht es momentan nicht danach aus, dass das Gäuteam von seinem Aufstiegsrecht in die Bezirksliga Gebrauch macht.

Die inzwischen abgelaufene Saison war aus Oberjettinger Sicht geprägt von vielen Höhen und nur wenigen Tiefen. Die Negativerlebnisse galt es vor allem in der Rückrunde einzustecken, als der VfL nicht in Stammbesetzung antreten konnte und gegen die beiden abstiegsgefährdeten Teams aus Mötzingen und Schönbuch unerwartete, aber letztendlich unvermeidbare Niederlagen kassierte. Auch wenn Titelkonkurrent TTG Leonberg/Eltingen II dadurch nie ganz abgeschüttelt werden konnte, so fuhr das Gäuteam, das bereits favorisiert in die Saison startete, verdientermaßen den Titel ein, zumal man die beiden direkten Vergleiche gegen die Leonberger (8:8, 9:7) in Summe für sich entscheiden konnte. „Dass wir in der Lage waren, auch die wenigen knappe Spiele für uns zu entscheiden, sehe ich als eine unserer größten Stärken in der abgelaufenen Saison“, analysiert Michael Knof die Situation. Die Nummer zwei des VfL hatte mit einer deutlich positiven Bilanz am Spitzenpaarkreuz (21:7) großen Anteil am Erfolg. Dadurch, dass der verbandsligaerfahrene Topmann Julian Nüssle mit einer abermals überragenden 28:1-Saisonbilanz glänzen konnte, stellte der VfL das mit Abstand beste Spitzenpaarkreuz der Liga. Hinzu kam die Stärke des Teams in den Doppeln, die Stammspieler bilanzierten hier mit 42 Siegen und nur sechs Niederlagen. „Immer mit einer 2:1- oder gar 3:0-Führung aus den Anfangsdoppeln herauszugehen, war natürlich ein nicht zu unterschätzender Vorteil“, so Knof weiter. Auch wenn die Jettinger Leistungsträger oftmals an den vorderen Positionen zu finden waren, so mussten sich auch die Spieler ab Position drei nicht verstecken. Abteilungsleiter Steffen Fortenbacher (16:8), Niklas Hain (14:9), Kapitän Stefan Haag (14:9) und Routinier Werner Nüssle (11:11) zeigten bei ihren Auftritten, dass auf sie stets Verlass war. Weitere Gründe für den Erfolg sieht Michael Knof in der Tatsache, dass im Falle von Ersatzgestellungen immer auf die zweite Mannschaft zurückgegriffen werden konnte, die sich im Notfall immer in den Dienst der ersten Mannschaft stellte. Auch auf die Zuschauerunterstützung der Jettinger Fußballer und diverser anderer „Stammfans“ konnte man im VfL-Lager rückblickend immer zählen.

Dennoch geht man beim VfL Oberjettingen davon aus, dass auch im kommenden Jahr für die Bezirksklasse gemeldet wird. Michael Knof hat die Erklärung parat. „Unser Spitzenspieler Julian Nüssle wird in der kommenden Saison pausieren. Er hatte zuletzt zwar unser Jugendtraining vorbildlich gemacht, aber selbst nur wenig trainiert, da er privat öfters in München weilt. Ohne Julian sind wir in der Bezirksliga nicht wettbewerbsfähig, deshalb plädierte die Mehrheit des Teams zuletzt für einen Aufstiegsverzicht.“ Da sich der Verein nicht allzu intensiv um das Anwerben von neuen, externen Spielern bemühte (Knof: „Das ist nicht unsere Strategie“) und dementsprechend bis zum Wechseltermin am 31. Mai keine Neuzugänge zu vermelden waren, geht es mit einem insgesamt schwächeren Team weiterhin im Bezirksoberhaus weiter. „Auch dort werden wir vermutlich nicht gerade Bäume ausreißen und müssen erst einmal schauen, dass wir rechtzeitig unsere Punkte im Abstiegskampf einfahren“, prognostiziert Michael Knof, der dann mit Steffen Fortenbacher das vordere Paarkreuz stellen wird und insgesamt deutlich spannendere Partien erwartet als in der Vorsaison. Ungeachtet dieses vermeintlichen sportlichen Rückschritts zählt bei den Jettingern vor allem das intakte Mannschaftsgefüge und die Harmonie unter den Spielern, die sich seit vielen Jahren kennen. Unabhängig von der Liga wird sich daran auch in der kommenden Spielzeit nichts ändern.

v.l.n.r.: Julian Nüssle, Michael Knof, Steffen Fortenbacher, Niklas Hain, Kapitän Stefan Haag, Werner Nüssle