Suche

Saison 2015/2016: Saisonstart im Bezirk Böblingen - die Saisonvorschau

Die 780 Vereine im Tischtennisverband Württemberg-Hohenzollern stehen vor der Schwelle zur neuen Saison 2015/2016. Auch im Bezirk Böblingen steht vielerorts wieder der Kampf um die Meisterschaft oder gegen den Abstieg im Mittelpunkt. In den nächsten sieben Monaten wird man sehen, welche Vereine in dieser Saison jubeln dürfen. Gerade am ersten Spieltag wird sich zudem zeigen, welche Teams eine gute Saisonvorbereitung absolviert haben und - womöglich schon in den Ferien - die Gelegenheit hatten, in der Halle zu trainieren. Ein Streifzug durch die 22 Spielklassen mit Beteiligung von 132 Mannschaften aus dem hiesigen Bezirk.

FRAUEN

Seit der vergangenen Saison stellt der Bezirk zwei Bundesligateams im Frauentischtennis. Seit vielen Jahren ist die SV Böblingen mit der jung gebliebenen Abwehrkünstlerin Qianhong Gotsch eine feste Institution im Oberhaus. Zum Saisonauftakt in Bingen präsentierte sich das SVB-Quartett in starker Verfassung, musste aber dennoch die Punkte beim Gegner lassen (3:6). Abgesehen vom routinierten Leitwolf im Team gehen die Böblingerinnen mit einer verjüngten Mannschaft das Unternehmen Klassenerhalt an. Am 27. September ist Heimpremiere gegen den starken Aufsteiger TTV Hövelhof (Tischtenniszentrum, 10:30 Uhr). Mit der bisherigen SVB-Spielerin Xu Yanhua verstärkte sich Drittligist VfL Sindelfingen, der ein ähnliches Saisonziel verfolgt. Zum Auftakt setzte es - allerdings ohne Xu Yanhua - eine 2:6-Niederlage in Schwabhausen, am 3. Oktober präsentiert sich das Team um Trainer Oliver Appelt erstmals dem heimischen Publikum (Sommerhofenhalle, 18 Uhr). Und hofft - vermutlich in Bestbesetzung - gegen Hofstetten auf die ersten Pluspunkte.

Xu Yanhua (VfL Sindelfingen)

Der dritte Platz in der Oberliga Baden-Württemberg war für die Damen II des VfL Sindelfingen zuletzt aller Ehren wert. Eine Garantie auf eine Wiederholung dieser starken Platzierung würde im Sindelfinger Lager wohl jeder sofort unterschreiben. Mit den erfahrenen Stammkräften Maria Schuller, Uschi Kohn und Elke Philipp sowie der 14-jährigen Magstädterin Alina Frey geht es in die mittlerweile dritte Oberliga-Spielzeit. Olivia Pfadenhauer und die gerade erst 12 Jahre alt gewordene Naomi Tamasan sind zwar im Landesliga-Team des VfL III aufgestellt, stehen der zweiten Mannschaft bei Bedarf jedoch ebenfalls zur Verfügung. Am Samstag beim TTSV Mönchweiler wird ein erfolgreicher Saisonstart angepeilt.

In der Verbandsliga, der höchsten Spielklasse auf Verbandsebene, geht der TTV Gärtringen erwartungsvoll in die neue Saison. Im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg will das Team um Spitzenspielerin Andrea Schödel keineswegs schlechter abschneiden als zuletzt (Platz 5), ganz im Gegenteil. „Ein Platz unter den ersten Dreien wäre eine Supersache“, sagt Katja Stierle, die mit ihrem Team Anfang Oktober gut vorbereitet in den Doppelspieltag gegen Untergröningen und Mühringen geht. Kurios: Bevor es Mitte November erstmals in eigener Halle um Punkte geht, muss die TTV-Erste die ersten vier Spieltage auswärts bestreiten. Bereits vor dem ersten Spieltag steht der TSV Oberboihingen als erster Absteiger fest, das Team hat bereits in der Sommerpause seine Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurückgezogen.

Die zweite Mannschaft des TTV geht bereits in ihr fünftes Jahr in der Verbandsklasse. Hinter den starken Teams aus Reutlingen und Mühringen, die nunmehr beide in der Verbandsliga an den Start gehen, reihte man sich zuletzt zu den Spitzenteams ein. Insofern darf man gespannt sein, ob man in der neuen Saison in der Lage sein wird, mit Verbandsliga-Absteiger TSV Herrlingen III mitzuhalten. Dafür spricht, dass mit Neuzugang Andrea Bamann ein starker Neuzugang im Kader steht und dass die oberliga-erfahrenen Martina Voges und Jennifer Gakstatter das eine oder andere Mal einspringen werden.

Mit dem VfL Sindelfingen III (bisher Verbandsklasse), Tischtennis Schönbuch (bisher Bezirksliga) sowie dem TTV Gärtringen III und der SV Böblingen II wurde die Landesliga aus Bezirkssicht deutlich aufgewertet. Die Sindelfinger Dritte hat gleich acht Spielerinnen im Aufgebot stehen und hat gute Chancen auf den Wiederaufstieg, hingegen dürften es die Böblingerinnen mit Spitzenspielerin Sarah Wagner schwer haben. Beide Teams treffen am Samstag beim erstmalig ausgetragenen Derbytag in Sindelfingen aufeinander. Den zuletzt erkennbaren positiven Trend wollen auch die Gärtringerinnen fortsetzen, zumindest Platz vier wie im Vorjahr soll für Susanne Ott & Co. herausspringen. Auch den Schönbuch-Damen mit Neuzugang Sylke Gärtner ist einiges zuzutrauen.

Gleich sechs Mannschaften stellt der Bezirk Böblingen in der Bezirksliga Böblingen/Schwarzwald, dem gegenüber sind nur zwei Schwarzwald-Vertreter am Start. Allerdings haben die TTG Unterreichenbach-Dennjächt und Aufsteiger TTC Mühringen das Potenzial, um vorne mitzuspielen. Der VfL Sindelfingen IV und der TSV Höfingen sind aus Sicht des hiesigen Bezirks am stärksten einzuschätzen, Neuling VfL Herrenberg dürfte das eine oder andere Mal Lehrgeld bezahlen.

Mit lediglich vier Mannschaften geht es in die Bezirksklasse-Saison, dementsprechend absolvieren die Teams eine (spärliche) Doppelrunde. Entspannung ist auch dadurch angesagt, dass keines der Teams absteigen kann. Der SpVgg Weil der Stadt II und dem TTV Gärtringen IV wird am ehesten die Flucht nach oben zugetraut.

 

MÄNNER

Unverändert geht die Verbandsklasse der Männer mit zwei Bezirksvertretern in die Saison. Allerdings sind es gegenüber des Vorjahres zwei andere Vereine, die zukünftig das Aushängeschild darstellen. Während die SV Böblingen (zog bereits während der vergangenen Saison zurück) und Absteiger TTV Gärtringen in der Landesliga etwas kleinere Brötchen backen, sind es nunmehr die Gäuteams TSV Kuppingen und VfL Herrenberg, die im Blickpunkt stehen. Freilich mit unterschiedlicher Zielsetzung. Bei Landesliga-Meister TSV Kuppingen blieb personell fast kein Stein auf dem anderen. Mit dem serbischen Topspieler Nemanja Ignjatov, der zuletzt in der Regionalliga in Jena spielte, und den Neuzugängen Thomas Krammer (TV Oeffingen, ehemals MUTTV Bad Liebenzell), Tim Kimmerle (Sportbund Stuttgart) und Ali Hosseini (SV Böblingen) stehen gleich vier neue Namen in der Aufstellung des TSV. „Dass das Wechselspiel zur neuen Saison intensiver wurde, kam etwas überraschend“, gibt Manager Werner Schäffer zu, „doch ließen sich bei den Gesprächen nach dem errungenen Aufstieg nicht alle Interessen des Vereins und der Spieler wie gewünscht vereinbaren. Vor allem, als unser bisheriger Topmann Josip Huzjak mit der Bitte auf uns zukam, einem Wechsel nach Plüderhausen zuzustimmen, da ihm ein nicht ablehnbares Angebot vorlag, war es an der Zeit, unsere Personalplanungen noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Ich denke, das Ergebnis kann sich sehen lassen.“ Mit dem überwiegend neuen, spielstarken Kader will der TSV nach eigenen Angaben möglichst unter den ersten Dreien landen. Für die Konkurrenten steht indes vor dem ersten Ballwechsel so gut wie fest, dass die Meisterschaft wohl nur über den weiterhin ambitionierten TSV Kuppingen laufen dürfte.

Getreu dem Motto „never change a winning team“ geht der VfL Herrenberg in unveränderter Aufstellung eine Etage höher an den Start. Der Sieger der Aufstiegsrelegation baut weiterhin auf den ungarischen Führungsspieler Tamas Varbeli. Der 33-jährige Unternehmer, der im Normalfall freitags vor dem Punktspiel immer die Reise nach Deutschland antritt, bestritt bisher 98 Einzel im Trikot des VfL und unterlag nur in fünf (!) Partien. Auch in der Verbandsklasse dürfte Varbeli somit zu den Besten gehören. Dies nimmt vor allem den jungen Herrenberger Spielern einen gewissen Druck. Trainer Jan Schmedding: „Nach dem Aufstieg wollen wir natürlich versuchen, uns in der Verbandsklasse zu etablieren. Das wird allerdings nicht leicht werden, da die Liga in diesem Jahr äußerst stark besetzt ist. Als durchschnittlich jüngstes Team liegen wir in der Spielerrangliste abgeschlagen auf dem letzten Platz.“ Mut macht den Herrenberger Verantwortlichen allerdings die Tatsache, dass die jungen Spieler noch über enormes Potenzial verfügen. „Mit hohem Trainingseinsatz können sie sich noch steigern und dann mit der Konkurrenz hoffentlich mehr als nur mithalten“, hofft Schmedding. „Die Mannschaft steht also keineswegs auf verlorenem Posten, aber vor einer echten Herausforderung und ist fest entschlossen, alles daranzusetzen, um im Kampf gegen den Abstieg mindestens zwei Konkurrenten hinter sich zu lassen.“

Deutlich spannender als im letzten Jahr dürfte das Titelrennen in der Landesliga Gr. III ausfallen. Neben dem TV Calmbach werden in der Szene der VfL Sindelfingen, die SV Böblingen und der starke Aufsteiger TTG Leonberg/Eltingen als Favoriten auf den Meisterschaftsgewinn gehandelt. Die Sindelfinger setzen mit Mika Pickan und Sven Stolz vermehrt auf die Jugend, auch die Nummer zwei Michael Gaa verzeichnete zuletzt einen deutlichen Leistungsschub. Das Böblinger Team wird von Hassan Hosseini (kam aus Kuppingen) angeführt und hat mit Markus Mezger (TTF Neuhausen) einen weiteren Neuzugang aufzuweisen. Zudem ist von Jugendspieler Luis Hornstein einiges zu erwarten. Die TTG Leonberg/Eltingen geht mit Jürgen Kieser, Jens Seidel, Robin Greb, Martin Riedl, Felix Schappacher, Silvan Kurras und Karsten Hager mit großer Vorfreude in die Saison. Bei Verbandsklasse-Absteiger TTV Gärtringen um Spitzenspieler Tomislav Konjuh geht man indes mit gedämpfter Erwartungshaltung an den Start, da nicht jede Woche in Bestbesetzung gespielt wird.      

Eine deutliche spielerische Aufwertung erhielt die Bezirksliga Böblingen/Schwarzwald - aus mehreren Gründen. Mit der TTG Unterreichenbach-Dennjächt kam ein Team aus der Landesliga, das den Betriebsunfall umgehend wieder ausmerzen möchte, zudem kommt mit dem TTC Mühringen II wohl einer der stärksten Aufsteiger der letzten Jahre hinzu. Zusammen mit der ambitionierten SpVgg Weil der Stadt um Levente Szarka und den ebenfalls nicht zu unterschätzenden Teams VfL Sindelfingen II, TSV Steinenbronn und VfL Herrenberg II dürfte in der oberen Tabellenhälfte viel gedrängelt werden. Die Aufsteiger SV Böblingen II und TTV Gärtringen II stehen hingegen vor einer herausfordernden Saison.

In der Bezirksklasse spricht vieles für einen Titelzweikampf zwischen dem VfL Oberjettingen (mit Spitzenspieler Julian Nüssle) und der TTG Leonberg/Eltingen II, die bereits im Vorjahr überzeugte. Allenfalls der seit Oktober 2012 (!) ungeschlagene VfL Herrenberg III könnte da noch etwas dazwischenfunken. Für den Großteil der Liga, unter anderem die Neulinge SV Rohrau und der SpVgg Warmbronn, geht es vornehmlich darum, rechtzeitig die Schäfchen ins Trockene zu bekommen.

In der Kreisliga werden die SpVgg Renningen, der TSV Steinenbronn II und der TSV Höfingen vorne erwartet - allesamt Teams, die bereits höher gespielt haben. In Bestbesetzung könnten auch der VfL Sindelfingen III und der TSV Kuppingen II eine gute Rolle spielen.

Die SV Böblingen III in der Kreisklasse A-Nord und der SKV Rutesheim in der Südgruppe gehören zu den ambitionierten Teams in ihrer Liga - allein bedingt durch die Tatsache, dass die beiden Vereine den Abstieg aus der Kreisliga zu verkraften hatten. Den Favoriten in die Suppe spucken könnten am ehesten SV Gebersheim, TSV Weissach und der TSV Höfingen II in der Nordgruppe sowie Steinenbronn III, Deufringen II und der TTV Gärtringen III im Süden. 

Sowohl in den B-Klassen als auch in den drei C-Klassen lassen sich die Titelanwärter nur schwerlich prognostizieren, da zuweilen Ersatzgestellungen nach oben das eigene Abschneiden negativ beeinflussen können. Somit gilt für viele Teams die Devise: Gut aus den Startlöchern kommen und versuchen, mit konstanten Leistungen das vorhandene Potenzial abzurufen. Die meisten Männerteams im Bezirk stellen in diesem Jahr die TTG Leonberg/Eltingen und der TTV Gärtringen (je 7 Teams) vor der SV Böblingen (6) sowie dem VfL Sindelfingen und dem VfL Herrenberg (jeweils 5).  

Auch im Seniorenbereich sehen die Aufstellungen oftmals anders aus, als dann tatsächlich gespielt wird, gerade Großvereine können hier aus einem großen Kader von über 40-jährigen die einzusetzenden Spieler auswählen. In der Bezirksklasse entpuppte sich zuletzt der TTV Gärtringen als Abonnementsmeister, das Team um Kapitän Eberhard Schöffler ist zum wiederholten Male Titelverteidiger. Der VfL Herrenberg wird erneut der hartnäckigste Konkurrent sein. Die Senioren-Kreisliga stelltmit dem VfL Oberjettingen, dem SV Magstadt und dem GSV Maichingen die wohl aussichtsreichsten Titelkandidaten.

Datum

Heute ist Freitag, 29. März 2024

Besucherstatistik

Heute18
Gestern29
Insgesamt109716